Mit den Schneeschuhen unterwegs
03 Dez 2023
von Bernhard Renner
Eine feine, wunderbare Runde wurde es - von Wegscheid über Idolsberg nach Wilhalm und dann entlang des Fronbach - mit dem Versuch die Ruine Rundersburg zu finden - wieder zurück nach Wegscheid. Bis auf den letzten Abschnitt ... den habe ich definitiv vergeigt ;-)
Die Wanderung begann bereits mit einem Lächeln im Gesicht - ich durfte Michaela kennen lernen. Auf meine Bitte/Frage hin, ob ich denn mein Fahrzeug vor ihrem Haus parken dürfte, kamen wir so ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass sie ein Follower unserer Seite von 'WIE WAR'S DORT?' ist. Michaela, vielen Dank nochmals für die überaus nette Begegnung!
Die erste Etappe der Strecke brachte mich nach Idolsberg. Schon auf dieser Strecke erkennt man die tolle Landschaft, geniesst die Ruhe uns spürt die Kraft die einem der Weg mitgibt.
Tipp: nehmt den kurzen Abstecher zum "Felsen" wahr und geniesst auch dort den Blick runter ins Kamptal und auf die Staumauer von Thurnberg. Ein absolut herrlicher Ausblick. Nun folgt man den Pfad entlang der steil abfallenden Felsformation und erhascht auch immer wieder Blicke rein ins Tal.
Idolsberg selbst ist eine kleine Ortschaft - jedoch bietet sich auch hier einiges an Sehenswertes - so z.B. ein Kriegerdenkmal und eine Pfarrkirche und natürlich auch das Schloss Idolsberg.
Weiter geht's nun über Feld und Flur runter zum Bruchetbach. Hier musste ich bedingt durch die Vegedation dann erstmals ein wenig improvisieren - der Steig runter war nicht mehr erkennbar, sodass ich einen, für Waldarbeiten angelegten Forstweg nahm. Unten am Bach erkennt man dann wieder den beschilderten Einstieg ... Über den Bach selbst führt ein kleiner Holzsteg. Und weiter geht's wieder bergauf nach Wilhalm. Zwischendurch erhaschte ich auch einen Blick auf die Ruine Schauenstein - zumindest erkennt man den hoch erhobenen Bergfried. Auch Wilhalm ist ein echt netter und gepflegter Ort. Neben einem Brunnen, der direkt vor zwei uralten Kastanienbäumen steht, befindet sich gleich dahinter auch die FF Wilhalm und nebean die Ortskapelle. Am Brunnen kühlte ich mich dann erst mal ab, bevor es wieder munter weiter ging.
Von Wilhalm raus geht's nun ein kleines Stück des Weges auf Asphalt und auf der Strasse bis zum Röckergraben. Ab hier biegt man wieder in den Wald ein und begeht bis zum Kamp gut ausgebaute Waldwege. Der Weg führt stetig neben dem Fronbach. Auf halber Strecke überquerte ich diesen und machte einen Abstecher in Richtung Steinberg - eigentlich mit dem Versuch die Ruine Rundersburg zu finden. Leider hatte ich mir weder Koordinaten noch den möglichen Weg vorab korrekt angesehen, sodass ich an einer "Sackgasse" wieder umgekehrt bin. Wie sich nun zu Hause herausstellte zweigte ich wohl eine Abzweigung zu früh ab ... Aber ich tröste mich damit, dass ich schon im November 2020 mal auf der Ruine Rundersburg war und damals auch berichtete: zum Beitrag.
Nachdem ich wieder am Weg war folgte ich diesen auch immer parallel zum Fronbach, der mittlerweile ein doch kräftiges Bächlein geworden ist. Die wohl vielen Zuflüsse von links und rechts speisen ihn ganz kräftig. Den Weg folgte ich dann bis ich am Kamp anstand - und ab hier wurde es dann ein wenig heftig :-(
Ich konnte wohl eine Grüne Markierung erkennen, und wusste, dass ich über den Bach drüber muss. Nun ja, soweit so gut. Der Bach, wie schon vorhin erwähnt, war dann doch etwas angeschwollener und Weg - nein, Weg oder Pfad konnte ich an der anderen Seite nicht erkennen. Also mal Augen zu und durch - in diesem Fall war es eher Schuhe rein und durch. Nun war ich zumindest mal am anderen Bachufer - Pfad und Markierung erkannte ich jedoch trotzdem nicht, sodass ich mich direkt neben dem Kamp entlang auf den Weg machte. Dieser Versuch war aber nur von kurzer Dauer - zu klitschig, zu hohes Gras und kaum Untergrund. Umdrehen? Ja aber wohin? Der Pfad müsste doch hier irgendwo oberhalb des Kampufers sein - also beschloss ich mal rauf auf den steilen Hang zu klettern um dort nach einem Weg oder einer Markierung zu „suchen“. Knapp 70 Höhenmeter bei gut 30% Steigung später: Fehlanzeige. Auch der direkte Weg parallel zum Kamp war mir nicht vergönnt, da zu unwegsam, steil und voller Geröll. Also hielt ich mal nach einem möglichen Wildpfad Ausschau - und genau solch einen entdeckte ich dann auch und folgte dem weiter. Wohlwissend, dass mich dieser wohl in die richtige Richtigung bringen sollte, aber ich nicht wusste wo er enden würde. Und ich hatte Glück! Er endetet oberhalb eines Forstweges. Forstweg angepeilt und runter über den Hang - und dann das letzte Stück runter auf die Einfahrtsstrasse nach Wegscheid über den Waldweg. Und man soll es nicht glauben, aber keine 20 Meter unterhalb war wohl auch der "Ausgang" der Grün markierten Wanderstrecke :-)
Der letzte Kilometer war dann rasch marschiert und bescherte mir auch hier nochmals eine nette Begegnung mit einem 88-Jährigen, mit dem ich dann auch noch ein paar Worte wechselte, bevor ich zurück beim Fahrzeug ankam.
Alles in Allem eine total schöne Runde! Bis auf den letzten vergeigten Abschnitt - den ich wohl nochmals bewusst erkunden muss - möchte ich diese Runde 5 von 5 Sternen vergeben. Und vor allem schreit sie nach Wiederholung!
Vegedation ist der Jahreszeit entsprechend schon sehr hoch und sollte mit bedacht werden. Mücken, trotz Wärme/Hitze hielten sich in Grenzen.
Weglänge: 14,3km
Dauer: 3,5 Stunden
rauf: 420m
runter: 430m
Empfehlung: klare Empfehlung!