Mit den Schneeschuhen unterwegs
03 Dez 2023
von Bernhard Renner
Die heutige Erkundungstour brachte mich auf die Ruine Steinegg - eine stark verfallene Burgruinenanlage, die einst eine der grössten und bemerkenswertesten Burganlagen in der Region war.
Den Einstieg zur Ruinenanlage findet man am besten, wenn man sich an die Wegmarkierung des Wanderweges „St.Leonhard/H. Indolsberg - Krumau“ hält. Hier überquert man den Jägerbach und begiebt sich nur wenige Schritte rauf zur Anlage.
Jetzt im Herbst, wo das Blattwerk der Bäume und Gebüsche bereits sehr spärlich ist, erkennt man schon beim Auf-/Einstieg wie mächtig die Burg einst sein gewesen mag.
Die Fläche der Anlage wird mit etwa 155 x 30 Meter beschrieben. Noch gut erkennbar ist der Vorburgbereich, der in etwa 60 x 30 Meter beträgt, und den man über einen vorgelagerten Graben erreicht. Hier erkennt man anhand von gebrochenen und umgestürzten Mauerresten, wie wuchtig und stark die Gemäuer erbaut wurden - mit geschätzten 2,5 Meter starken Mauern dürfte es sich schon um eine massive Bauweise gehandelt haben.
Weiter vorne erkennt man die Mauerreste eines Burgtores hinter dem sich eine weiteres grösseres Plateau auftut - eine etwa 75 x 20 Meter grosse Fläche mit weiteren mehr oder weniger gut erhaltenen Mauerresten.
Auch hier sind wieder massive umgestützte Mauerteile erkennbar- der ehemalige Bergfried. Hinter diesen befindet sich eine doch mächtige Mauerfront, die auf die Geschossaufteilung gut erkennen lässt - es handelt sich um ein 3-geschössiges Gebäudeteil, in dem man im mittleren Geschoss noch sehr gut die Raumdeckenkonstruktion erkennen kann.
Geschichtlich ist nur wenig zu finden:
Rund um 1210 wird in einer Urkunde erstmals Herzog Leopold VI. „Cholo de Steinekke“ genannt. Herren von Steinegg erschienen dann um 1260.
Ende 13. Jahrhundet bis Mitte des 14. Jahrhundets werden die Burgfrauen von Gars hier erwähnt und mit ihnen die verschwägerten Söhne des Ministerialen Konrad von Streitwiesen, Konrad und Erkenbert.
Im 14. Jahrhundert ist Steinegg im Besitz der Herren von Maissau.
1409 und 1410 wird der Ort dann anlässlich diverser Rechtshandlungen Steinegg genannt.
1428 gelangt die Burg an Herzog Albrecht.
Im 15. Jahrhundert (evtl. das Jahr 1428) wir die Anlage gewaltsam zerstört - die Gründe dafür sind nicht bekannt.
1487 erfolgt dann die letzte Namensnennung
(Quelle: http://noeburgen.imareal.sbg.ac.at/result/burgid/2281)
Der Blick von der Anlage rein ist Land ist sehr überschaubar - ausser über den Ort Steinegg bis hin zum Wald und Horizont. Trotzdem ist die Anlage einen Besuch wert, denn der Fantasie, wie es denn hier einmal gewesen sein könnte, sind keine Grenzen gesetzt.