Wie war's dort?

Zeit ist zu kostbar um sie nicht zu nutzen ...

Rax - Heukuppe, check

von Bernhard Renner

Nun war sie auch geschafft - die Heukuppe ist „bezwungen“. Bei Temperaturen unter dem Nullpunkt und einer hohen Windstärke stiegen Sonja und Bernhard die Heukuppe auf 2007m hoch.

Erst heuer im Juli versuchte ich über die Heukuppe zu gehen - leider erreichte damals ein Gewitter die Rax, sodass ich damals umkehrte. Hier geht's zum damaligen Bericht.
Aber heute war der Wille wieder aufgeflammt und Sonja hatte die Heukuppe als Tagesziel fest im Hinterkopf. Das Wetter war herrlich sonnig und klare Bergluft. Doch je weiter oben wir wanderten, desto eisiger und windiger wurde es. Die vereinzelten, kleinen Schneefelder oben an der Kuppe erzählten schon die Geschichte der eisigen Tage - hartgefroren und vereist ist der Schnee. Immer wieder gab's mit den Windböen Schneefall mit dabei, sodass der Anstieg doch immer wieder nach Umkehren rief. Aber wir blieben hart und stiegen Schritt für Schritt weiter rauf.
Wir wanderten vom Preiner Gescheid über den Reisstalersteig und Karreralmweg zur Karreralm. Dann weiter am Altenbergersteig zum 'Am Hohen Stein' und über die hohe Ebene zur Heukuppe - rauf auf 2007m Höhe.

Oben am Ziel angekommen war dann die Freude, dass wir's geschafft hatten natürlich umso grösser und für Sonja war dies wohl der Moment, wo sie sich endlich wieder mit der Rax aussöhnen hatte können. Sie strahlte sichtlich vor Erleichterung, Stolz und Zuversicht, dass sie nun alle Steige schaffen wird können. Für sie war es eine Feuertaufe, dass man die eigenen mentale Stärke auch auf ein Ziel und nicht auf die Anstrengung fixieren kann.

Über der Kuppe, wo wir uns wegen der Kälte nur kurz aufhielten, wanderten wir dann wieder bergab - in Richtung Karl-Ludwig Haus, um nach einer wärmenden Stärkung den Abstieg über den Siebenbrunnenkessel runter zum Preiner Gscheid zu gehen.

Nachdem wir unsere kalten Knochen ausreichend aufgewärmt hatten, machten wir uns auf den Marsch runter ins Tal. Die Fernsicht war enorm und das Wetter weiterhin sonnig - wenn auch oben noch ziemlich kalt. Die wärmende Sonne und die Bewegung liessen uns aber dann schon wieder bald unsere wärmende Kleidung Schicht für Schicht ablegen.
Die Talstrecke führt zum Siebenbrunnenkessel und dann weiter runter vorbei am Waxriegelhaus zum Parkplatz des Preiner Gscheid.

Alles in allem waren wir etwa 13 Kilometer unterwegs - eine Wegzeit von knapp 7 Stunden sollte mit eingeplant sein.
Die tiefstehende Herbstsonne, das bunte und glänzende Laub auf den Bäumen und die klare Luft machten den Marsch zu einem wahren Erlebnis. Ich konnte mich von der Farbenvielfalt und satten Pracht der Umgebung kaum sattsehen - immer wieder einfach nur hinsehen und geniessen ...

Berg Heil und Danke Rax!

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