Wie war's dort?

Zeit ist zu kostbar um sie nicht zu nutzen ...

Nördlicher Grafensteig

von Bernhard Renner

Der 'Nördliche Grafensteig' - eine Rundwanderung von etwa 12 Kilometer durch die Nord-Ost-Seite des Schneebergs. Mit 820 Höhenmetern bergauf wanderten wir auf 1454 m Seehöhe rauf bis zur Haltestelle Baumgartner und auch wieder runter, zurück ins Schneebergdörfl.

Begonnen hatten wir den Anstieg im Schneebergdörfl, ein kleiner Ort unweit von Puchberg am Schneeberg. Der guten gelben Beschilderung folgend ging es bis fast zur "Breite Ries" rauf, wo wir in den Nördlichen Grafensteig folgten.
Ab hier wandert man der Nord-Ost-Seite des Schneeberges entlang. Man wandert immer auf- und abwärts bis man sich auf etwa 1400 m Seehöhe befindet. Man bewegt sich im Wald aber überquert auch immer wieder Schotterhänge mit steil abfallenden Geröllhalden. Aber immer wieder - auch dank der tollen Wetterverhältnisse - Ausblick rein ins Land, bis weit ins Flachland über Wien hinweg.

Es ist ein steiniger, teils ungemütlicher, verwurzelter Steig. Teils schwierig zu gehen, aber nie so, dass man es nicht schaffen würde. Die Steige sind stark ausgetreten, manchesmal rutschig und sehr schmal. Belohnt wird man aber immer wieder mit doch angenehmen Passagen. Auch kurze "Kletterpassagen" muss man überwinden ... zumindest ähnelt dieser felsige Abschnitt eher an einen Felsenklettersteig, als an einen Wandersteig :-)

Nachdem man die 1454 m Seehöhe erreicht hat, blickt man schon auf die Geleise der Zahnradbahn, die Touristen, Bergfreunde und Wanderer rauf auf Hochschneeberg bringt. Nun geht es ein paar Schritte in Richtung Tal, auf 1396 m und man erreicht die Haltestelle Baumgartner, wo auch wir eine Rast eingelegt hatten. Wir nutzten die Zeit um unsere Kräftespeicher wieder aufzufüllen - geholfen hat uns dabei ein Getränkt und eine der bekannten Süssspeisen: die Schneebergbuchteln.

Nach der Rast ging's wieder zurück runter ins Tal. Hier wählten wir wieder den markierten Weg ins Schneebergdörfl. Dieser Bergabsteig hatte es wohl genauso in sich, wie so manche Passage die uns raufführte. Nicht unmöglich, aber auch nicht minder anstrengend ...

Die Wanderung war durchwachsen mit gemischten Emotionen - landschaftlich sehr schön und abwechslungsreiche Wegstrecke. Der heutigen körperlichen Tagesverfassung geschuldet, waren die gut 12 Kilomter dann doch kräfteraubender als vermutet und erwünscht. Erschwerend hinzu gekommen ist, dass ich mit absolut neuem Schuhwerk unterwegs war. Wobei die Schuhe, lobend erwähnd, mir ein komplett neues Gefühl von "Knieentlastung" vermittelt hatten.
Aber würden wir diese Strecke nochmals machen wollen? Nein, wahrscheinlich nicht. Es gibt möglicherweise schönere Wanderabschnitte, als dieses Strecke ... und auch diese wollen noch gefunden und begangen werden ;-)

Kein Familienabenteuer, wie man es in so manchem Beitrag zu lesen bekommt - denn Kinder könnten hier rasch mal an ihre körperlichen Grenzen stossen. Nicht nur konditionell, sondern auch durch die Schrittlänge und Tritthöhe. Da mag es schon sein, dass man Kindern für ihre zukünftige Bewegungsfreude solche Tourenerinnerungen negativ beeinflusst.
Festes Schuhwerk, ausreichend Kondition, tolle Trittsicherheit und manchesmal auch etwas grössere Konzentration - das sollte man für diese Tour auf alle Fälle mitbringen.

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