Wie war's dort?

Zeit ist zu kostbar um sie nicht zu nutzen ...

Manhartsberg

von Bernhard Renner

Heute „bestiegen“ Sonja und ich den Manhartsberg. Wir betteten die Gipfelbesteigung in eine 15km lange Wanderung mit ein. Eine fast geniale Runde ...

Bereits vor einiger Zeit hatte ich mir eine Runde erstellt, die uns unter anderem auch am Gipfel des Manhartsberges bringen würde. Heute war es dann endlich soweit. Wir nutzten die regenfreie Zeit zwischen Frühstück und etwas verspätetem Mittagessen um die Runde zu begehen.

Wir starteten die Runde in der langgezogenen Kurve zwischen Freischling und Fernitz. Hier stellten wir uns Fahrzeug ab und wanderten los.
Der Wald zeigte sich heute von seiner saftig grünen, nassen Seite. Der Grossteil der Wege führt aber über sehr gut begehbaren Untergrund, sodass es in Summe eine wunderbare Wanderung wurde.

Vom Startpunkt weg bewegten wir uns in Richtung Klein-Burgstall durch den Wald danach etwa einen halben Kilometer auf der (noch) asphaltierten Strasse, bevor es wieder auf einen Waldweg weiterging. Von hier weg bis zum Manhartsberg erhascht man dann immer wieder tolle Ausblicke rein ins Land. Man erkennt erst hier, dass man ja schon voll hoch am Berg marschiert :-)
Dann endlich, nach etwa 7km Fussmarsch standen wir am höchsten Punkt der Tour: der Manhartsberg auf einer Seehöhe von 537m über den Meeresspiegel. Hier steht seit 2005 auch ein Gipfelkreuz und etwas weiter hinten findet man die Vermessungssteine - diese sollte man auch unbedingt besuchen.

Der Manhartsberg:
Er ist ein Höhenzug und bildet die natürliche Grenze zwischen Waldvierteil und Weinviertel. Der höchste Punkt, ebenfalls Manhatsberg genannt, liegt auf 537m über den Adriatischen Meeres-Spiegel.
1932 errichtete man hier im Zuge von Landesvermessungen einen Vermessungstein. Eine 120cm hohe vierkantige Granitsäule, mit der Inschrift „Niederösterreichische Landesvermessung 1932“.

Nachdem wir hier am Gipfelkreuz unsere Jausenpause eingelegt hatten, marschierten wir weiter. Schon sehr kurz danach kamen wir an der nächsten Sehenswürdigkeit vorbei: Die silberne Eiche.

Die Silberne Eiche:
Ein Naturdenkmal das auch als Bildbaum eingetragen ist. Sie steht direkt auf der Landesstrasse L1238. Gleich dahinter eine weitere, nicht minder kleinere Eiche.
Sie trägt einen Kasten mit einer Marienfigur in ihr - der Baum dahinter ein Bild mit der Darstellung des Heiligen Hubertus.
Den Erzählungen nach steht die Eiche bereits seit 1645 hier und spielt eine wichtige Rolle im Dreissigjährigen Krieg. Ein Maissauer kann sich in das Geäst der Eiche verstecken. Zum Dank für seine Rettung befestigte er ein silbernes Amulett am Baum und später schiesst er eine silberne Kugel in den Baum.

Landesstrasse L1238:
Sie führt von Reinprechtspölla über Sachsendorf und Reikersdorf nach Obernholz. Gesamtlänge 13 Kilometer. Zwischen Kilometer 7,3 und 11,2 ist die Landstrasse eine Naturstrasse. Sie ist befestigt jedoch nicht asphaltiert. Die „Schotterpiste“ wird bei Ralleys auch gerne für Sonderprüfungen genutzt.

Etwa 1 Kilometer marschieren wir direkt auf der Schotterstrasse - der Landstrasse L1238 bevor wir wieder in Waldwege abbiegen.
Zwischen Kilometer 9 und 11 hatte sich die Stimmung schlagartig umgeschlagen. Der Weg war bereits anfangs eher das „Wohnzimmer“ von Wildschweinen. Und später dann wechselte er in einen morastigen, urwaldartigen verwucherten Weg. Viel an Kleininsekt, sehr nass-feuchte Umgebung und nicht trittfester Unterboden erschwerten dieses Stückchen des Weges.
Das war leider ein Abschnitt, den wir so nicht mehr gehen wollen » bei Kilomter 9 gibt es einen, im Kartenmaterial eingezeicheten Verbindungsweg zu Kilometer 11 - womöglich wäre dieser etwas angenehmer zu gehen gewesen. Wenn nicht angenehmer, dann zumindest viel kürzer.

Nach etwa 13 Kilometer öffnete sich aber der Wald wieder und die Weggestaltung wurde wieder um ein Vielfaches besser ... die Stimmung stieg damit auch wieder. Der Rest des Weges war dann wieder einwandfrei zu marschieren.


Bis auf etwa 2 Kilometer ist die Runde eine echt schöne Runde und empfehlenswert.
Die Wegpunkte am Gipfelkreuz und bei der Eiche sind eine angenehme Abwechslung zu der sonst eher abwechslungslosen Umgebung. Viel Wald, viel Grün und viel Weg.

Weglänge etwa 15 km
320m aufwärts
340m abwärts
Wegzeit etwa 4 Stunden

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