Wie war's dort?

Zeit ist zu kostbar um sie nicht zu nutzen ...

Lunzer See - Maiszinken

von Bernhard Renner

Der heutige Tagesausflug brachte uns nach Lunz am See, um eine Wanderung auf den Maiszinken zu machen. Eine feine Runde mit viel Landschaft, Sonne und herrliche Blicke auf den Lunzer See und ins weite Land hinein.

Schon viele male äusserten wir uns beim Vorbeifahren darüber, dass wir hier unbedingt mal Halt und eine Wanderung machen sollten. Doch irgendwie fuhren wir immer nur an Lunz am See vorbei - sei es bei Fahrt zum Zielort oder eben dann auch schon wieder in Richtung Heimat.
Diesesmal aber machten wir es anders - wir fuhren geplant und zielstrebig an den wunderbaren See um dort eine bereits zu Hause geplante Wanderung zu machen.

Die Anreise begann um 6:00Uhr und schon ein paar Minuten nach 8:00Uhr erreichten wir den Parkplatz am See. Ein Tagesticket am See beträgt für PKW EUR 4,- , aber es gibt auch noch zwei weitere Stunden-Ticketvarianten (deren Preise ich mir aber nicht gemerkt hatte). „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ heisst es auch hier am Parkplatzgelände, denn bei der Heimfahrt war dieser bereits masslos überfüllt.
Aber nicht nur die freie Parkflächen sind um diese Zeit ideal, sondern auch die Temperaturen, der ruhige See und die defacto nicht vorhandenen Menschenmengen.

Unser Ziel war der Maiszinken - auf dem Weg neben dem See entlang hin zum Rehberg (Talstation zu den Liften der Skipiste). Vom Maiszinken wieder runter zum Rehberg um von dort weg am Grad, oberhalb des Lunzer Sees wieder zurück zum Parkplatz zu gelangen.

Die ersten ca. 3 km erfolgen am Seeuferweg, immer auf Augenhöhe mit dem See. Auf gut begehbarem Weg begegnet man schon fleissigen Morgenmenschen, die entweder joggend, Nordicwalking "gingen" oder einfach nur den Morgensparziergang an der frischen Luft geniessen wollten. Man überquert hier auch den Seebach, der wohl den Lunzer See mit Wasser speist - unspektakulär aber doch schon eine gewisse Zufuhrbreite.
Ebenfalls mit am Weg befindet sich die Anlage Die Lunzer:::Rinnen - experimentelle Fliessrinnen, die Mitte der 2000er Jahre errichtet wurde um die Veränderungen im Kohlenstoffhaushalt des Baches sowie die Biofilmentwicklung zu untersuchen.

Wer einen kulturellen Abstecher machen möchte, der kann auch noch zum Schloss Seehof marschieren ...
Von hier weg bewegen wir uns dann kontinuierlich bergauf bis hoch zum Rehberg - eine Wegstrecke von ca. 1 km Länge um ca. 150Hm.

Vom Rehberg marschieren wir bis zur Maiß, wo wir durch einen Almabschnitt müssen. Dieser Abschnitt ist einerseits gut mit Informationen zum Verhalten auf Almen und sich den darin/darauf befindenden Weidentiere, in unserem Fall den Rindern, gekennzeichnet und andererseits aber auch mit Absperrungen versehen, sodass das Weidevieh nicht „entlaufen“ kann.
Als wir durchmarschierten mussten wir dann auch gleich mal an einigen Kühen vorbei - ruhiges, unauffälliges Verhalten hilft :-)

Der stetige Weg nach oben brachte uns dann schlussendlich ans Ziel - den Maiszinken auf 1'073 Meter Seehöhe.
Auf dem Weg dorthin hatten wir immer wieder Gelegenheit ins Tal und die herrliche Berglandschaft zu blicken - auch auf den Ötscher.
Trotz Anstrengung der letzten Höhenmetern und der bereits aufkommenden Mittagshitze wurden wir mit einer absolut genialen Sicht ins Land und auf das umliegende Bergpanorama und natürlich freien Blick auf den Lunzer See belohnt.
Oben befindet sich ein Gipfelbuch in dem wir uns natürlich auch verewigt hatten. Für durstige Münder (wie es auch wir waren) gibt es, gut gehütet in einem kleinen Verschlag, „gekühlte“ Getränke - also nicht kühlschrankkühl, aber zumindest kühler als die eigenen Wasservorräte aus dem Rucksack.

Oben hatten wir unser Jause eingenommen und noch gut eine Stunde ausgeruht, bevor wir uns auf den zweiten Teil der Etappe gemacht hatten.

Der Weg nach unten brachte eine Überraschung und eine herzliche Begegnung mit sich:
Ein Junggesellinnenabschied - die gutgelaunte Mädels-Truppe schleppte die Braut in spe rauf auf den Berg um dort oben einen Teil ihres heutigen Polterabends zu verbringen. Eine gemütliche Gruppe, die am Weg dorthin kleine Präsente verteilte für die sie auch ihren Erlös wollten ;-)
Wir gratulieren an dieser Stelle nochmals dem glücklichen und jungen Brautpaar!

Vom Rehberg weg wählten wir nun nicht mehr den gleichen Weg zurück, sondern hielten uns rechts wieder rauf den Steinbauernberg, der sich bis hin nach Lunz mit einem schmalen begehbaren Berggrad gut bewandern lässt.
Hier, gleich nachdem wir den Hof hinter uns gelassen hatten, führt ein Weg über die Alm bis in den Wald rein. Hier folgten wir den Wandermarkierungen weiter bis wir dann ein doch langes Stück des Weges oben am Berggrad entlang wanderten - ein lässiges Stückchen Weg auf dem es links und rechts doch etwas steil nach unten geht.
Belohnt wird man zwischendurch mal mit einem Aussichtspunkt, der einem einen wunderbaren Blick auf den mittlerweile gut besuchten See frei gibt.

Die Wegstrecke ist trotz Wurzelwerk und Steinformationen gut begehbar - man muss hald etwas Obacht geben, damit der Tritt sicher ist. Es geht hier stetig bergab um dann auf etwas breitere Wanderwege zu treffen, die ebenfalls stetig bergab ins Tal führen.

Unten im Tal, vorbei am Parkplatz marschierten wir dann nochmals ans Seeufer um dort auf der Seeterrasse ein gemütliches Eis und ein kaltes zapffrisches Getränk zu geniessen.
Hier gab's dann auch nochmals einen Blick auf den See, der mittlerweile vollgepackt mit Badegästen, Touristen und Bootsmieter war ... Zeit für uns das Weite zu suchen ...

Es war ein herrlicher Tag hier in Lunz am See. Eine Wanderung, die wir nicht missen wollen - wenn auch zur Mittagszeit nicht so angenehm zu begehen.
Gesamt hatten wir etwa 19km  zurückgelegt - eine Distanz die wir gut in 5½ Stunden hinter uns lassen konnten. Auf durchwegs gut begehbarem Untergrund, auf ausreichend gut beschilderten, gut gepflegten Wanderwegen konnten wir viel Natur, viel Fauna und Flora und viel gute Laune begegnen - einer dieser Tage, von denen man wohl nie genug bekommen kann :-)


Lunzer See:
1'700 Meter Länge und 500 Meter Breite
bis zu 34 Meter Tiefe
eine Fläche von 68 ha
auf einer Seehöhe von 608 Meter

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