Wie war's dort?

Zeit ist zu kostbar um sie nicht zu nutzen ...

Kremstalwanderung

von Bernhard Renner

Durch einen Tipp wurden wir auf einen Wanderpfad entlang der Kleinen Krems aufmerksam. Diesen hatten Sonja und ich dann heute absolviert ... Vorbei an der wunderbaren Burg Hartenstein und der Gudenushöhle rauf in die Felswand und weiter rein in den „Grand Canyon des Waldviertels“.

Begonnen hatte unser Fussmarsch, der gesamt irgendwo zwischen 10 und 12km lang gewesen sein muss, in Els - ein Ort unmittelbar bei Albrechtsberg im Waldviertel an der Grossen Krems gelegen. Am Hauptplatz, gleich gegenüber einer Greisslerei stellten wir unser Fahrzeug ab um dann noch sicherheitshalber die nette Dame im Geschäft nach dem korrekten Weg zu fragen. Durch das nette Gespräch hatte ich auch gleich einige Infos mitbekommen, die uns am Weg dann super hilfreich waren.

Zusammengepackt und los gings ...
Gleich nach dem Ortsende bogen wir rechts ab um den beschilderten Weg runter in Richtung Sägewerk und weiter zur Maigen Mühle zu nehmen. Ab dem Sägewerk ging's dann schon entlang der Kleinen Krems weiter.

Bei der Maigen Mühle fanden wir eine Informationstafel vor, die gut die Wegzeiten zu den einzelnen Stationen beschrieb. Nur im Prospekt-Kasten ... war kein Prospekt mehr zu finden ;-)

Durch die sehr gute Beschilderung des Weges konnten wir diesen rasch fortsetzen. Der bisher gut begehbare Weg mündete nun in einen nun noch besseren begehbaren Weg - gut befestigt und gut zu begehen (auch Kinderwagentauglich).
Schon nach wenigen Gehminuten (ca. 10 Minuten) konnten wir die Burg Hartenstein in ihrer vollen Pracht erkennen. Wir nahmen den Weg unterhalb (also links) zu den Kremstalhöhlen weiter und kamen dann auch rasch zur ersten der Höhlen: die Gudenushöhle.
Vor etwa 70'000 Jahren wurde diese von Neandertalern bewohnt - dies konnte anhand von Funden und einer Höhlenmalerei festgestellt werden. Die Höhle selbst ist ca. 30 Meter lang und hat ein Eingangs- und ein Ausgangsloch, das, so wie die Höhle selbst gut aufrecht gehend begangen werden kann.

Mit auf diesem Weg befindet sich auch der geologische Lehrpfad, der durch Beschilderungen auf die geologischen interessanten Formationen hinweist.

Bevor wir uns auf den weiteren Weg machten, kühlte Sonja sich noch ihre Füsse im kühlen Nass ab ... gleich unterhalb der Brücke zur Gudenushöhle hat man einen einfachen Zugang zum Wasserbett - einfach runtergehen und geniessen!

Wir entschlossen uns dann noch weiter den Kremstalweg reinzugehen und entdeckten schon einige Meter später links aufwärts Richtungspfeile zu zwei weiteren Gesteinsformationen: die Eichmayer Höhle und der Steinerne Saal
Ja, das müssen wir sehen!
Der Pfad aufwärts ist steinig und schmal - Kinderwagentauglich? Nein, definitiv nicht. Gutes Schuhwerk? Ja, definitiv schon. Trittfestigkeit und geübtes Gehen wäre hier ebenfalls von Vorteil. An einigen Stücken sind Seile ausgelegt, um mit sicherem Halt nach oben bzw. dann wieder nach unten zu gelangen.

Dann endlich angelangt - die Eichmayerhöhle! Imposant und gross zu gleich. Da ist man noch gar nicht um die Ecke gebogen spürt man schon den Temperaturabfall. Nein, nicht eingebildet - echt spürbar.

Wenn wir schon hier oben sind, dann sollten wir natürlich auch weiter „klettern“ ...
Und weiter ging's bergauf den Pfad entlang - und es hat sich ausgezahlt » zwischendurch ein herrlicher Blick auf die Burg - in Angesicht zu Angesicht dem heroischen Gebäude gegenüber. Ein herrlicher Anblick.

Spätestens jetzt spürt man, dass man nicht nur oben ist, sondern dass man sich tatsächlich IN einem Canyon befindet. Nun ja, IN stimmt jetzt hier oben nicht ganz - aber entlang dieser Strecke: das Kremstal ist eine Schlucht :-)

Dann endlich angekommen im Steinernen Saal. Eine Unzahl an Steinmännchen - aufgebaut trotzen sie der Schwerkraft und beweisen, dass hier immer wieder Wanderer vorbeikommen, die wohl das gleiche wie wir fühlen: Einzigartigkeit und Ruhe!
Hier heroben machten wir dann auch Rast und genossen es, ein Teil der Natur zu sein.

Ich nahm dann noch ein Stück den Pfad nach oben, da es wohl ein markierter Klettersteig (in blauer Markierung) ist um zu sehen, wie's weiter geht ... da der Weg sicherlich noch weiter geht, entschied ich aber dann doch auch umzukehren um den Weg wieder nach unten zu nehmen » doch nur weil ich umkehrte heisst das nicht, dass ich/wir diesen Pfad nicht doch noch mal nehmen werden ;-)

Unten wieder angekommen gingen wir weiter nach links um den Weg fortzusetzen.
Nun erkennt man hier schon viel deutlicher, dass wir uns am Grunde von Steilhängen befinden - links und rechts steile „Klippen“. Sie ragen empor und es fühlt sich gut an, mitten drin zu wandern.

Leider gingen wir nicht ganz durch, sonder kehrten kurz vor Zwickl um, um den Weg wieder zurück zu nehmen.

Was nehmen wir von dieser Wanderung mit?
Der Kremstalwanderweg befindet sich in einer Schlucht ;-)
Ja, das Waldviertel hat eine Schlucht ;-)
Ja, die Bezeichnung „Grand Canyon des Waldviertels“ ist berechtigt ;-)

Und: wir kommen wieder!

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